Pressemitteilung vom 26. Juni 2022 

Der Bildrausch-Palmarès 2022 –  The Plains gewinnt den Peter Liechti-Preis 2022

Der australische Regisseur nahm den Wanderpreis von Vorjahresgewinnerin und Jurorin Norika Sefa (Looking for Venera) entgegen. Der erstmals verliehene Glückspreis ging an Kapr Code von Lucie Králová, der Kurzfilmpreis an The Last Name of John Cage von Margaux Guillemard. Das 11. Bildrausch – Filmfest Basel dauert noch bis am Sonntagabend, 26. Juni. 

 

The Plains von David Easteal ist ein dokumentarisch anmutendes, australisches Roadmovie, das fast ausschliesslich im Inneren eines Autos spielt. Vom Rücksitz aus begleitet die Kamera Andrew, einen Anwalt mittleren Alters aus Melbourne, auf seiner Heimfahrt von der Arbeit. Manchmal fährt auch sein Kollege, der Filmregisseur David Easteal, mit. Die Gleichförmigkeit des alltäglichen Pendelns lädt die Zuschauer:innen dazu ein, die kleinen Dinge des Lebens zu beachten, wie die scheinbar langweiligen Momente, die oft unbemerkt vorüberziehen. The Plains von David Easteal wurde als Schweizer Premiere im internationalen Programm vorgestllt. Der Film wird heute Abend (Sonntag, 26. Juni) um 21:00 Uhr im Stadtkino Basel in Anwesenheit von David Easteal noch einmal zu sehen sein. 

 

Die Filmemacherin Norika Sefa, die mit ihrem Erstlingsfilm Looking for Venera am 10. Bildrausch mit dem Peter-Liechti-Preis 2021 ausgezeichnet wurde, gab den Wanderpreis an David Easteal persönlich weiter. Die Jurorin begründete ihren Entscheid u.a mit der «physischen Wirkung», die der rund dreistündige Film auslöst. «The Plains ist ein Film, der eine besondere Beziehung zwischen der Leinwand und dem Publikum fördert und einen interessanten, subtilen, aber starken Weg findet, das Persönliche und das Politische zu verbinden. Es ist ein Film, der sein eigenes Genre in Frage stellt: Ein Roadmovie, das aber kein bestimmtes Ziel ansteuert – stattdessen fordert es alle auf, innezuhalten und durchzuatmen, sich zu besinnen und sich zu erinnern.» Der Peter Liechti-Wanderpreis ist mit CHF 5'000 dotiert. Die Wandertrophäe in Form einer liegenden Acht wurde von der Baslerin Luzia Vogt gestaltet. 

 

Der erstmals verliehene und ebenfalls mit CHF 5'000 dotierte Glückspreis ging am Samstagabend nach einer spielerischen Schiffli-Regatta im St. Alban-Teich an Kapr Code von Lucie Králová. Die filmische Oper markiert den Abschluss des diesjährigen Bildrausch, heute Abend (Sonntag, 26. Juni) um 20:00 Uhr im Gare du Nord. Der Film wird mit Live-Audiodeskription und Voice Over der Dialoge in deutscher Sprache und in Anwesenheit der Regisseurin und des Cutters Adam Brothánek gezeigt. 

 

Die Produzentin Suzanne van Voorst nahm den Ehrenpreis für visionäres Filmschaffen für die peruanisch-niederländische Filmemacherin Heddy Honigmann entgegen. Ahjin Kim und Min Young Kim gestalteten für sie ein Leporello, das den Fluss des Rheins von Basel bis in die Niederlande nachzeichnet und worin Heddy Honigmanns Filmographie eingeschrieben ist. Heddy Honigmann, die am 21. Mai in Amsterdam verstarb, wurde am Bildrausch mit einem Tribute geehrt. 

 

Die Jury des Kurzfilmprogramms zeigte sich beeindruckt vom «Wechselspiel aus äusserem Schweigen und innerem Lärm» im Kurzfilm The Last Name of John Cage. Die junge französische Filmemacherin Margaux Guillemard gewann dafür den mit CHF 1'000 dotierten Kurzfilmpreis 2022. 

 

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