Basel, 15. Mai 2022

Eine Carte blanche, drei Variationen

Die traditionelle Carte Blanche des Festivaltrailers ging dieses Jahr an Radu Jude. In drei Variationen zeigt der rumänische Regisseur, was ihn bewegt.

Wir sehen ein Szenenbild aus Bad Luck Banging or Loony Porn – der Film, dem ihm 2021 den Golden Bären der Berlinale einbrachte. Der Krieg in der Ukraine ist auch für Radu Jude eine Zäsur. Drittens liess er sich von Trieste, dem Roman der kroatischen Literatin Daša Drndić inspirieren. Entstanden ist ein echter Bildrausch – ein politisches und provokantes Statement.

Radu Jude studierte bis 2003 an der Medienuniversität Bukarest. Er arbeitete als Regieassistent von Costa-Gavras beim Film Der Stellvertreter (2002), von Radu Muntean beim Film Furia (2002) und von Cristi Puiu bei Der Tod des Herrn Lazarescu. Insbesondere für seinen Kurzspielfilm The Tube with a Hat wurde Radu Jude mit zahlreichen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter beim Sundance Film Festival, beim Uppsala International Short Film Festival, bei den Vienna Independent Shorts, beim Krakowski Festiwal Filmowy und beim Kurzfilmfestival Hamburg. Auch für seinen Kurzspielfilm Alexandra erhielt Radu Jude wichtige Filmpreise wie den Hauptpreis der Kurzfilmtage Oberhausen. Sein erster Langspielfilm The Happiest Girl in the World hatte bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin 2009 Premiere und erhielt dort den C.I.C.A.E.-Preis. Mit Everybody in Our Family gewann er den Hauptpreis auf dem Sarajevo Film Festival.
 
Sein Film I Do Not Care If We Go Down in History as Barbarians wurde auf dem Internationalen Filmfestival Karlovy Vary 2018 mit dem Crystal Globe for Best Feature Film ausgezeichnet und 2019 bei Bildrausch gezeigt. 
 
2021 führte er Regie bei der Gesellschaftssatire Bad Luck Banging or Loony Porn, die den Goldenen Bären der 71. Internationalen Filmfestspiele Berlin gewann.

 

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