Filmbild
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Félix Dufour-Laperrière

Kanada 2018. 76 Min.
sw. DCP. F/e

Am 30.10.1995 waren die Wahlberechtigten Québecs aufgerufen, sich einem Referendum zur Zukunft ihrer Region zu äussern: Sollte die Regierung der Provinz beim kanadischen Staat ein Unabhängigkeitsverfahren einleiten oder nicht? Das Ergebnis fiel unerwartet knapp aus: 50,58 % stimmten mit Nein, 49,42 % mit Ja; 15 Jahre zuvor stimmten bei einem vergleichbaren Referendum noch 59,56 % mit Nein.

 

Zusammenbleiben oder sich trennen? Diese Frage haben Joseph und Emma schon hinter sich – das einstige Paar geht geschiedene Wege. Das Referendum aber lässt sie noch einmal neu auf ihre Beziehung schauen. Es ist Herbst, der Strand leer und kühl, das Haus auf der Gaspésie-Halbinsel ein Hallraum für ihre Gefühle wie Erinnerungen – ein Heim auf Zeit für eine Begegnung von immer unklarerer Dauer. Ähnlich dem neusten Film von Dufour-Laperrière Archipel, der dieselbe Landschaft erforscht, ist auch Ville Neuve in seinem Kern ein Dialog, einigen Nebenfiguren zum Trotz. Anders als Archipel aber ist Ville Neuve in seiner Gestaltung streng-reduziert: Wenige, klare Linien und kräftig-expressive Flächen definieren die quasi monochrome Animation. Wenn Joseph und Emma sich nun doch wiederfinden – wird Québec sich dann beim nächsten Referendum für einen eigenen Weg entscheiden? (om)

CREDITS

RegieFélix Dufour-Laperrière
BuchFélix Dufour-Laperrière
KameraFélix Dufour-Laperrière
SchnittFélix Dufour-Laperrière
MusikJean L‘Appeau
Produzent:inGalilé Marion-Gauvin
VerleihUrban Distribution International, Paris, www.urbandistrib.com

Félix Dufour-Laperrière

Félix Dufour-Laperrière (*1981, Chicoutimi), studierte Animationsfilmgestaltung an der Concordia-Universität in Montreal. Vor seinem ersten Langfilm, Transatlantique (2014), realisierte er rund ein Dutzend kürzere Arbeiten, manchmal in Zusammenarbeit mit anderen Filmemachern. Neben seinen Filmen hat Dufour-Laperrière auch Installationen und ein Künstlerbuch realisiert.