Edgar Pêra
Portugal 2016. 70 Min.
Farbe. DCP. Pt/e
In Anwesenheit des Regisseurs
Das Kino als Hort vom Staunen getriebener Erkenntnissuche und schockartiger Einsichten, kollektiver Ekstasen und einsamer Freuden, als Spielwiese, Agorá und Kirche (wo auch schwarze Messen zelebriert werden): Darum dreht sich Edgar Pêras The Amazed Spectator, das Produkt seiner mehrjährigen Beschäftigung mit 3D-Kino, dessen technischen Möglichkeiten wie cinephilosophischen Dimensionen – also all das, was vor zwei Jahren auch im Rahmen eines Bildrausch-Seminars beschaut und bedacht wurde.
Pêra, der Exzentriker des modernen portugiesischen Kinos (ua. O Barão, 2011), fand dafür eine filmhistorisch ziemlich einzigartige gestalterische Form: ein Essay-Stück, das sich schaut wie ein gut gelaunt-campiger Vampirfilm, zu dessen Protagonisten Filmtheorie-Grössen wie Laura Mulvey, Kinoberserker wie der Regisseur F.J. Ossang und cinephile Schwärmer wie Augusto Seabra gehören. 3D-Faszinierte können sich dabei auf eine bislang im eher narrativ orientierten Langfilmbereich noch nie dagewesene Verwendung dieser Technik gefasst machen – so wird Denken hier zu einem kreativen Spektakel! (om)
CREDITS
Regie | Edgar Pêra |
Buch | Edgar Pêra |
Kamera | Edgar Pêra |
Schnitt | Edgar Pêra |
Musik | Jorge Prendas, Vortex Sound Tech |
Mit | Laura Mulvey, Eduardo Lourenço, Paulo Borges, André Gaudreault |
Ton | Pedro Góis, Artur Cyanetto |
Produzent:in | Rodrigo Areias |