Filmbild
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Lucie Králová

Tschechische Republik, Slowakei 2022. 87 Min.
Farbe. Tschechisch/ EN

Mit Live-Audiodeskription und Voice Over der Dialoge in deutscher Sprache

 

In Anwesenheit der Regisseurin und des Cutters Adam Brothánek

Jan Kapr gilt als zentrale Figur der musikalischen Moderne zu Zeiten des kalten Krieges. Das Schicksal des tschechischen Komponisten ist somit eng mit der Geschichte des Sozialismus verknüpft. Wurde der progressive Künstler noch 1951 mit dem Stalin-Preis ausgezeichnet, fiel seine kompromisslose Arbeit bald in Ungnade. Die Musik wurde verboten und fortan nur noch im Ausland gespielt. 

 

Kapr Code ist eine biographische Oper. Lucie Královás Annäherung an Jan Kaprs bewegtes, widersprüchliches Leben folgt einem Libretto, das auf dem persönlichen, bisher unveröffentlichten Archiv des Künstlers basiert. Aus Musik und Fotos, Tonbändern, Briefen, Notizen und Amateurfilmen, aus Fragmenten von Polizeiberichten, politischen Schriften und Liebesbriefen entsteht ein Stück für 17 Opernsängerinnen und -sänger. In dieser vollkommenen dokumentarischen Inszenierung zeigt sich die Kreation als politischer Akt. Die Regisseurin lässt die Lücken in Kapr`s Biografie bewusst offen, indem sie strikt nur Kapr`s Nachlass verwendet. Durch die originelle filmische Inszenierung lassen sich Spuren erahnen, wer Kapr noch gewesen sein könnte. 

(Ursula Pfander)

CREDITS

RegieLucie Králová
BuchLucie Králová
KameraTomáš Stanek, Adam Ol’ha, Petr Příkaský, Jakub Halousek, Martin Řezníček
SchnittAdam Brothánek
MusikPetra Šuško
SounddesignRichard Müller
Produzent:innenAndrea Shaffer, Martin Řezníček
WeltvertriebLightdox

Lucie Králová

MgA. Lucie Kralova, Ph.D., ist eine anerkannte tschechische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Dozentin an der FAMU Prag. Ihre oft auf 16-mm-Film gedrehten Dokumentarfilme wurden auf vielen internationalen Filmfestivals gezeigt und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, wie z.B. The Ill-Fated Child (2003) und Sold (2005), die beide als bester tschechischer Dokumentarfilm auf dem IDFF in Jihlava prämiert wurden; der Dokumentarfilm Lost Holiday (2007), der international auf 35-mm-Film vertrieben wurde, erhielt den Crystal Globe für den besten Dokumentarfilm auf dem Karlovy Vary IFF und weitere Preise; Lucie Kralova arbeitet auch als Dramaturgin an bedeutenden Dokumentarfilmen, wie Caught in the Net (2020) von Klusák/Chalupová (der erfolgreichste tschechische Dokumentarfilm aller Zeiten) oder Athanor: The Alchemical Furnace (2020), der z. B. beim IFF Rotterdam 2020 gezeigt wurde. Kürzlich hat sie ihre neue Dokumentarfilmoper Kapr Code fertiggestellt, die während der Entwicklung als bestes Projekt beim Avant Premièrere/Sunny Side of the Docs Pitch in Berlin 2020 ausgezeichnet und als WIP für Cinema du Réel Paris Doc Work in Progress 2021 ausgewählt wurde.