Nikolaus Geyrhalter
Österreich 2018. 112 Min.
Farbe. DCP. D/e
Im Frühjahr 2016 bekommen es die österreichischen Politiker mit der Angst zu tun. Sie fürchten, die «Flüchtlingsströme», die über die Balkanroute unterwegs in die EU sind, könnten die kleine Alpenrepublik unter sich begraben. Präventiv und populistisch werden Gegenmassnahmen ergriffen beziehungsweise vorge- sehen respektive geplant oder immerhin überlegt. Ausgerechnet am Brenner, einer geo-ethno-politisch hochsensiblen Grenze, die dennoch schon immer relativ durchlässig war, soll ein Zaun errichtet werden. Der Aufruhr ist entsprechend. Mit gewohnter Ruhe aber begibt sich der österreichische Dokumentarist Geyrhalter ins Getümmel und schaut sich um und zeichnet auf. Entlang des Brennerpasses wandert er zwischen Nord- und Südtirol, zwischen Österreich und Italien hin und her, spricht mit Jägern, Hüttenwirten, senegale- sischen Bauarbeitern, Milchfahrern und Biobauern. Aus der Vielzahl der Stimmen und aus den vielfältigen Meinungen entsteht ein Bild, das weit mehr umfasst als die überschaubare Region, die es hervorbringt: Nicht nur von Europas Abschottungspolitik handelt Die bauliche Massnahme, sondern von den globalen Machtverhältnissen und vom Wesen der Humanität. Und das alles ausgehend von ein paar Metern Maschendrahtzaun… ein typisch Geyrhalter’sches Kunststück. (as)
CREDITS
Regie | Nikolaus Geyrhalter |
Buch | Nikolaus Geyrhalter |
Kamera | Nikolaus Geyrhalter |
Schnitt | Emily Artmann, Gernot Grassl |
Produzent:innen | Markus Glaser, Wolfgang Widerhofer, Michael Kitzberger, Nikolaus Geyrhalter |