Wahrnehmungslabor 3D
Cave of Forgotten Dreams
Werner Herzog
CA, USA, FR, D, GB 2010. 90 Min.
Farbe. DCP. D, E, F/e
Einführung von Eva Kuhn Diskussion nach dem Film mit Markus Wild und Markus Klammer
Die 1994 in Südfrankreich entdeckte Chauvet-Höhle enthält über 400 Wandbilder, von denen einige auf ein Alter von bis zu 32 000 Jahren geschätzt werden. Damit zählen die Malereien, die zu den Meisterwerken paläolithischer Höhlenkunst gerechnet werden, zu den ältesten bekannten, von Menschen geschaffenen Bildern. Der Öffentlichkeit zugänglich ist die Höhle aus konservatorischen Gründen nicht. Umso erfreulicher daher, dass die filmische Dokumentation dieser kunst- und menschheitsgeschichtlich bedeutenden Stätte Querdenker Werner Herzog zukam. Und dass der wiederum seine Skepsis gegenüber der 3D-Aufnahmetechnik zurückstellte, um, wie er sagt, «die Absicht der Künstler zum Ausdruck zu bringen». Jene nämlich hatten das Relief der Felswand genutzt, um die Wirkung des Abgebildeten zu erhöhen, und die Abbildung in 3D wiederum bringt die Bilder nun tatsächlich zum Tanzen.
Zwischen die Aufnahmen in der Höhle – in der Herzog und sein dreiköpfiges Team an sechs Tagen jeweils vier Stunden drehen konnten – montiert der Filmemacher Interviews mit Wissenschaftlern und anderen Interessierten, die Erhellendes bis Skurriles beitragen, und lässt uns an eigenen Überlegungen teilhaben, die Zusammenhänge zwischen vermeintlich Unzusammenhängendem herstellen. Das ist dann ebenso überraschend wie gewinnbringend; ein echter Herzog eben. (as)
CREDITS
Regie | Werner Herzog |
Buch | Werner Herzog, Judith Thurman |
Kamera | Peter Zeitlinger |
Schnitt | Joe Bini, Maya Hawke |
Mit | Charles Fathy, Werner Herzog |
Ton | Eric Spitzer, Mike Klinger |
Produzent:innen | Adrienne Ciuffo, Erik Nelson |
Weltvertrieb | Ascot Elite, Zürich www.ascot-elite-film.ch |