Félix Dufour-Laperrière gelang der internationale Durchbruch zwar mit seinen Animationswerken, doch das ist nur ein Aspekt seines Schaffens. Mindestens genauso wichtig wie seine Liebe zum Ausgestalten der Welt nach seinen eigenen ästhetischen Massstäben und Seh(n)süchten ist für ihn die Konfrontation mit der Wirklichkeit, das Arbeiten mit dem, was einem die Gegenwart an Bildern und Tönen zu geben vermag.
Sein erster Langfilm Transatlantique ist denn auch eine dokumentarische Arbeit, entstanden während einer Atlantiküberquerung an Bord eines Frachtschiffs. Zu sehen sind dabei die Mannschaft, deren Alltag sowie die schier endlose Weite des ehrfurchtgebietenden, manchmal furchteinflössenden Meeres. Kennt man die Animationsfilme Ville Neuve und Archipel, wird man allerdings verblüfft darüber sein, wie unerwartet ähnlich Transatlantique den beiden ist in seinen Bildern und Texturen: Wenn etwa das Gesicht einer Frau sich mit wenigen starken Zügen aus dem Dunkel hervor klärt wie eine Erscheinung in einem Traum. Oder wenn ein Blick aus dem Steuerhaus heraus in ein milchiges Weiss, eine Wand aus Himmel und Wasser, wirkt wie eine Kohlezeichnung – und die drei Fenster wie Panels eines Comics oder Tafeln eines Altarbildes.