Ein österreichisches Roadmovie und vielleicht hier Robert Frank am nächsten, wenn es darum geht, Landschaft und Historie in die eigene Biografie zu überblenden. «Eine entrümpelte Geschichte in ebenso kargen Bildern» (Dominik Kamalzadeh). Wobei in diesem Fall die «Kargheit» schon wieder kathartischen Charakter besitzt.
Ein Mann (Ludwig Wüst) und eine Frau (Claudia Martini) begegnen sich zufällig– beide beladen mit existenziellen Erfahrungen – und beschliessen praktisch wortlos, einen Teil ihres Weges gemeinsam zu gehen. Er fährt ein sogenanntes Alkoholikerauto, eine Art Kabinenroller, für den man keinen Führerschein benötigt. Sie lässt sich von ihm ein Holzkreuz zimmern und begibt sich auf ihre letzte Reise.
Gemeinsam tuckern sie durch ein herbstliches Vanitas-Niemandsland, von Klemens Koscher souverän fotografiert, der«das Spirituelle hinter den materiellen Oberflächen beschwört» (Christoph Huber). Ludwig Wüst: «Das japanische Sprichwort ‹Mono no aware – Trauer um den Fluss der Dinge› hat mich zu diesem Film inspiriert. Ein Film, der uns auf eine intensive Expedition geschickt hat, eine filmische Reise zu den letzten Dingen, die teilweise schon verschwunden sind und morgen nicht mehr möglich sein werden. Was kommt danach?»