Die Kamera bewegt sich so unaufgeregt und elegant wie das Wasser, auf dem der alte Fährmann Toichi seinen Kahn steuert, um Reisende und die Anwohner des nahe gelegenen Dorfes von der einen auf die andere Seite des Ufers zu befördern. Der Fluss ist sein Leben, und noch hat er genug Kundschaft, doch der Bau einer Brücke nahe der Anlegestelle bedroht seine Existenz. Unmittelbar aus der Bahn geworfen wird sein friedlicher Alltag jedoch durch die unverhoffte Begegnung mit einem halb ertrunkenen Mädchen, das er bei sich aufnimmt und dessen Wunden er pflegt. Grosse Redner sind sie beide nicht und auch sonst haben sie jeder für sich eine Vergangenheit, die sie einzuholen droht.
Der japanische Ausnahmeschauspieler Joe Odagiri nimmt sich in seinem Regiedebüt deshalb viel Zeit für seine Figuren, ihre Gesichter, ihre Gesten, jedes noch so kleine Detail, um ihnen ein Stück weit näherzukommen. Doch oft ist es die atemberaubende Landschaft, vor der sie agieren, die den Menschen in diesem Film die Show stiehlt und der Christopher Doyles exquisite Bildarbeit in bester Tradition japanischer Kinokunst ein Gefühl von Unheimlichkeit und Jenseitigkeit verleiht, das unter die Haut geht.