Die portugiesische Drehbuchautorin, Regisseurin und Produzentin Teresa Villaverde besucht den italienischen Avantgarde-Autorenfilmer Tonino De Bernardi und dessen Frau Mariella Navale in deren Haus auf dem Land und verbringt dort den Sommer. Villaverde – im vergangenen Jahr beim Basler Festival für Colo mit dem Bildrauschring der Filmkunst ausgezeichnet – schaut dem alten Paar beim Leben zu; Mariella hilft einem Enkel beim Lateinstudium, Tonino fährt Käse und Eier einkaufen, abends in der Küche werden Fotoalben angeschaut, man erinnert sich und erzählt Schwänke, die Familie kommt zu Besuch, dann kehrt wieder Ruhe ein, man sitzt eine Weile beieinander und trinkt noch ein Gläschen Wein.
Einmal zeigt der 1937 im piemontesischen Chivasso geborene De Bernardi Ausschnitte aus seinem Film Elettra , den er 1987 mit ortsansässigen LaiendarstellerInnen gedreht hat. Da stiehlt sich Villaverdes Kamera auf den Balkon und belauert ein heraufziehendes Gewitter. Der mögliche Austausch der Filmemacher über ihre Profession fällt aus. Stattdessen setzt sich aus den mit zerstreutem Gestus eingefangenen Szenen, aus Gesichtern und Stimmen und Bewegungen mit der Zeit ein Porträt zusammen: jenes liebevollen Aneinandergewöhntseins und jener intimen Vertrautheit, die erst ein gemeinsam verbrachtes Leben entstehen lässt. Und geteilte Erinnerungen.