Nicht jede Mutter ist gleichermassen erfreut, ihre Tochter wiederzusehen. Anabel jedenfalls muss sich erst langsam an den Gedanken gewöhnen, schliesslich hatte sie Chiara bewusst vor über 30 Jahren aus ihrem Leben verbannt, als diese noch ein kleines Mädchen war. Zeit genug für Chiara, um ihre Mutter nun um einen Gefallen zu bitten: Sie möchte zehn Tage mit ihr gemeinsam verbringen, nicht mehr und nicht weniger. Anabel, die dafür ihr Leben als etablierte Dame der gehobenen Gesellschaft gegen ein altes, abgelegenes Haus in den Bergen eintauschen muss, willigt ein. Sie ahnt nicht, was hinter der merkwürdigen Forderung ihrer entfremdeten Tochter stecken könnte. Erst in der Isolation zwischen flüchtigen Gesprächen und unerwarteten Grenzerfahrungen wird ihr das ganze Ausmass der Situation bewusst.
Dem spanischen Regisseur und Drehbuchautor Ramón Salazar gelingt es, in seinem vierten Spielfilm mit radikalen Kompositionen und charismatischen Hauptdarstellerinnen vom Schmerz und Unglück ebenso wie von der Stärke und Schönheit jener seltsamen, fragilen Mutter-Tochter-Beziehung zu erzählen, deren Ende einem leicht das Herz bricht.