Neujahrsmorgen. Lenka macht sich auf den Weg zum Prospekt Torforezov, dem Torfstecher-Boulevard, wo eine neue Arbeitsstelle an einem Kiosk ihrer harrt. Der Mann, dessen Schicht nun länger und länger und vielleicht niemals enden wird, reagiert verständlicherweise irgendwann auch etwas ungehalten auf die Menschen um ihn herum. Während er nun also wartet, taumelt Lenka von einer absurden Situation in die nächste – sie scheint so etwas wie einen inneren Radar zu haben, der sie stets geradewegs in irgendeinen Schlamassel führt, und seis auch nur, dass sie irgendwann einen Musikanten an der Backe hat, der ihr unbedingt sein Musikvideo näherbringen muss ...
Theaterregiestar Vasilij Sigarev verwandelt in seinem dritten Spielfilm, seiner ersten Komödie, den Industriemoloch Ekaterinburg in ein russisches Oz – ein verzaubertes Reich, dessen Bewohner alle verloren sind in ihren eigenen, mal herzzereissend trüb-tristen, mal verschroben-absurden Ritualen. Seine Alice kommt dabei etwas einfältig oder auch nur in sich selbst versunken rüber, ein notwendiger Schutz, vielleicht, vor dem Provinzirrsinn. Ein weiteres Prachtbeispiel dafür, dass Russland dieser Jahre zu den aufregendsten Filmländern der Welt zählt.