1965: Ein Mann mit undurchschaubarem Blick, ein schwerer, orangefarbener Schlitten offenbar US-amerikanischer Bauart, um sie herum die Wüste. In deren Mitte steht ein gewaltiges Schiffswrack. Der Mann ist vom iranischen Geheimdienst, das Land in Aufruhr – und sein Auftrag wahrscheinlich ein ganz anderer, als er denkt ...
A Dragon Arrives! zeigt Haghighi auf dem bisherigen Höhepunkt seines Schaffens: Visuell ist seine Meditation über den Verfolgungswahn als die dunkle Seele des Iran von einer Farbenpracht und dramatischen Wucht, die nichts gleicht in seinen bisherigen Werken. Und mehr noch als bisher lässt er seine cinephile Ader spielen: So ist A Dragon Arrives! auch eine Ode an das Genie des iranischen Genrekinos der 1960er, allen voran dessen gut realistisch grundierten Krimis, die schon Bildrausch-Gast Amir Naderi so mächtig inspirierten. Damals wie heute wehte durch den Iran der Paranoia-Blues – über die Schulter muss man in diesem Land immer schauen, egal, wer gerade an der Macht ist. Bunt-strahlender kam Film noir selten daher!