Um sich die anstehende Hochzeit leisten zu können, geht Rouhi dieser Tage putzen, bei einer Familie aus der etwas besserbestellten Mitte des iranischen Bürgertums. Als sie eines Tages die Wohnung erreicht, streiten sich deren Bewohner gerade, und das heftig: Mojdeh glaubt, ihr Gatte Morteza habe ein Verhältnis mit ihrer Nachbarin Simin. Für den Rest des Tages wird es nicht ruhiger, weil immer mehr Personen in den Zank involviert werden ...
Mani Haghighi hat das Drehbuch für diesen Film zusammen mit Oscar-Preisträger und mittlerweile auch Cannes-Wettbewerbs-Abonnent Ashgar Farhadi geschrieben. Dieser hat sich zum wichtigsten – wie auch populär-erfolgreichsten Analytiker der iranischen Mittelschicht entwickelt: jener Bevölkerungsgruppe, in der sich die Widersprüche wie Eigenarten des Landes in seiner soziopolitischen Verfasstheit vielleicht forciert-klarer zeigen als anderswo. Mani Haghighi, der gemeinsam mit Ashgar Farhadi das Drehbuch geschrieben hat, ist diese Zusammenarbeit sehr wichtig. Vielleicht gerade auch, weil es in seinem Tonfall so anders ist: stärker einer klassischen Idee von Realismus verhaftet, moderat-austarierter, in all dem vielleicht auch etwas melancholischer.