Mette ist 16, ihr Vater geht langsam auf die 40 zu. Sie verwirrt ihn mit ihrer verspielt-neckischen, unbewusst – weil ihn wohl überhaupt nicht als Mann wahrnehmenden – (auf-)reizenden Art, was wiederum ihn ins Grübeln bringt, da er seine Tochter nun als sexuell anziehend empfindet. Als er Nacktfotos von ihr findet, bricht die blanke Eifersucht aus ihm hervor ...
Mette schrieb Malmros speziell für Line Arlien-Søborg, die grosse Offenbarung aus Tree of Knowledge, während er sich selbst in der Figur des Vaters porträtierte mit all seinen verwirrten Gefühlen. So gesehen kann man verstehen, dass Malmros’ Gattin auf das intensive Verhältnis zwischen dem Regisseur und dessen jugendlicher Entdeckung eifersüchtig war – warum sollte ihr Mann, dessen Schaffen stets autobiografisch grundiert war, einen Film über ein hebephil-inzestuöses Begehren machen, wenn da in Wirklichkeit nichts ist? Realiter geht es aber um anderes, weiteres als diese spezielle amouröse Konstellation: Es geht sowohl um die Unlebbarste aller Lieben (Malmros’ Kernthema) als auch um das Gefühl, gefangen zu sein in einer Entwicklungsschwebe – Vater wie Tochter durchleben eine Art Häutungszeit, in der sie den einen körperlichen wie gesellschaftlichen Zustand verlassen und in einen anderen wechseln. Doch noch sind sie eben nicht angekommen, bloss liegt das Fleisch da.