Hugo beruht auf Brian Selznicks 2007 erschienenem «The Invention of Hugo Cabret», einer «Mischung aus Roman, Bilderbuch, Graphic Novel, Daumenkino und Film». Angesiedelt in den 1930ern, erzählt es die Geschichte des 12-jährigen Titelhelden, der in den geheimen Winkeln eines Pariser Bahnhofs lebt und sich um die Wartung der Uhren kümmert. Als er eines Tages vom örtlichen Spielzeughändler beim Klauen erwischt wird, kommen Ereignisse in Gang, die «schicksalhaft» zu nennen weit untertrieben ist.
Buch wie Film sind reich an liebevoll entworfenen Details, klug ausgedachten Erzählsträngen und sorgsam verflochtenen Motiven. Doch was hat Scorsese an dem Stoff wohl derart gereizt, dass er noch im Jahr seines Erscheinens die Filmrechte an Selznicks Werk erwarb? Eine Nebenfigur, die sich allmählich ins Zentrum schleicht und den Fokus der Erzählung verschiebt: Jener Spielzeughändler nämlich ist kein Geringerer als Georges Méliès, der zu eben jener Zeit, vergessen, verbittert und verarmt, am Bahnhof Montparnasse ein kleines Geschäft betrieb. Hugo ist ein Augenschmaus, in dem die 3D-Technik im Dienst der Erzählung steht und dabei doch zum Leuchten gebracht wird – und er ist die zauberhafte Liebeserklärung eines Meisters seiner Kunst auf der Höhe seines Könnens an das Wunder Laufbild.