Ein Ventilator surrt, Vögel zwitschern in den vom Wind bewegten Palmen, Wasser schwappt über den Rand des kleinen Hotelpools. Nebensaison: Paloma (35) und ihr fünfzehnjähriger Sohn Hector verbringen eine Woche Ferien in einem quasi verlassenen Hotel an der mexikanischen Küste. Nichts scheint ihren Müssiggang, ihre Nähe zu stören. Sie liegen am Pool, lesen, hören Musik, bestellen ein tägliches Club-Sandwich oder sprechen über den Sexappeal von Prince. Doch der 1970 geborene Fernando Eimbcke weiss aus eigener Erfahrung und aufgrund vieler geführter Interviews von der Dramaturgie des Erwachsenwerdens und des bittersüssen Ablösungsprozesses, den eine Mutter dabei durchmacht. Leise streut er Anzeichen des sexuellen Erwachens in die Szenerie ein, inszeniert eifersuchtsauslösende Momente. Und als die sechzehnjährige Jazmin in dieser wohltemperierten Langeweile auftaucht, treibt er die Geschichte auf ihren Höhepunkt zu.
In seinem dritten Spielfilm beweist sich Eimbcke erneut als südamerikanischer Meister der Beobachtung wie der Lakonie und knüpft an seinen Erstling und Überraschungs-Hit Temporada de Patos (2004) an. Sein Film fühlt sich an wie das wohltuende Kribbeln auf der Haut beim Sprung ins Wasser an einem heissen Sommertag.