Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkriegs befindet sich eine Gruppe sowjetischer Soldaten auf dem Bauernhof einer deutschen Familie, die prachtvolle Schweine züchtet. Über das Kriegsende sowie über die Anwesenheit der Sieger in seinem Haus, scheint sich Raschke, das Haupt der Familie, zu freuen. In seinen Begegnungen mit dem zwanzigjährigen Leutnant betont er immer wieder stolz: «Krieg kaputt. Wir haben die Stiefel ausgezogen und sie gegen Schuhe ausgetauscht. Stiefel nieder!» Erst im zweiten Teil des Films, als KZ-Zeugen sich an das tatsächlich Geschehene erinnern, erfahren wir mehr auch über die Vergangenheit des reichen Bauern.
Marlen Chuciev schafft mit seinem eindringlichen Film It was in May auch ein Mahnmal für die Opfer faschistischer Greueltaten. Er rahmt den Spielfilm mit Originaldokumenten aus dem Zweiten Weltkrieg und nach dessen Ende. So setzt er Bilder des siegreichen Einmarsches sowjetischer Truppen in Berlin an den Anfang seines Antikriegsfilm. Und schärft gegen Ende mit der Montage von eingefrorenen Dokumentaraufnahmen aus KZ-Lagern und Bildern des freien Lebens in den pulsierenden Weltmetropolen ein, dass das Geschehene nie wieder geschehen darf.