Belgrad 1943: Einer der wenigen lokalen Filme, Nevinost bez zaštite, hat seine Uraufführung. Realisiert wurde diese wunderbar krude Mixtur aus Melodramolett und Sensationskino von seinem Star, Dragoljub Aleksić, seines Zeichens Eisenverbieger und Artist. Handwerklich geholfen hatte ihm der Kameramann und Dokumentarist Stevan Miêković. Nach der Befreiung verschwand der Film – wegen Kollaborationsverdacht ...
Makavejev buddelt diese lokale Legende wieder aus und macht sie zum Zentrum seines Films, für den er Aleksićs Werk einerseits strafft, andererseits anreichert durch historisches Material und neu gedrehte Szenen mit dem gut gealterten Muskelmann. Das Ergebnis ist vielleicht Makavejevs grösstes Werk, sicherlich sein am wenigsten einzuordnendes – mal ist Innocence Unprotected (Nevinost bez zaštite) eine schillernde Montage-Exerzitie, mal eine raffiniert gebaute allegorische Erzählung über Tito, mal ein verrücktes Stück Filmgeschichtsschreibung. Ein Monument.